Verwaltung

Studie zur Sozialpädagogischen Grundbetreuung

Notsituationen nehmen zu und werden komplexer

Am Montag, 16. September lud die Bezirksgemeinschaft Pustertal zur Vorstellung der Studie des Fachdienstes Sozialpädagogische Grundbetreuung Bereich Erwachsene ins UFO nach Bruneck ein. Der Fachdienst unterstützt Menschen in schwierigen Lebenslagen und hilft ihnen bei der Überwindung ihrer Notlage. Die Ergebnisse der Studie zeigen die Brennpunkte des Bereiches auf und sollen zur Weiterentwicklung des Dienstes beitragen.

Mit einer emotionalen Einlage eröffneten die Mitarbeiterinnen des Fachdienstes der Sozialpädagogischen Grundbetreuung Bereich Erwachsene (SPGE) am Montagabend die Veranstaltung. Auf den Punkt brachten sie damit das Problem des „unsichtbar Seins“ der vielen Menschen, welche sich an ihren Dienst wenden. Die begleiteten Personen fühlen sich von der Gesellschaft allein gelassen und ihren Problemen ausgeliefert. Hier setzt der Dienst der SPGE an. Die Mitarbeiterinnen des Dienstes setzten sich mit den Menschen und ihren Schicksalen auseinander und bieten konkrete Hilfe durch Beratung, Betreuung und Begleitung.

Mit dem Ziel, den Dienst zu evaluieren und ihn an die sich verändernden Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer anzupassen, beauftragte die Bezirksgemeinschaft Pustertal im Frühjahr 2024 die Gesellschaft Chiron Bildung&Forschung mit der Durchführung einer Studie, erklärte der Direktor der Sozialdienste Patrick Psenner am Montagabend den Anwesenden. Karl Gudauner, welcher die Studie für Chiron durchführte, nannte in seiner Präsentation dann vor allem vier Maßnahmen, welche für eine zielgerechte und wirksame Hilfestellung des Dienstes in Zukunft vorrangig sein würden: die Aufwertung der professionellen Rolle der sozialen Fachkräfte des Dienstes, ihre Entlastung bei der Bewältigung der vielfältigen Problemlagen, den Ausbau des lokalen Hilfsnetzwerks und eine Anpassung des Dienstleistungsangebotes. Damit antworte man auf die aktuelle Entwicklung der Bedarfslage, welche von mangelnden Wohnangeboten, zunehmender Einsamkeit, Lücken im Angebot an Strukturen und Diensten, steigendem Betreuungsbedarf bei älteren Menschen und Überforderung durch Digitalisierung geprägt sei.

Bei der Vorstellung der Studienergebnisse im UFO Bruneck war neben dem Präsidenten der Bezirksgemeinschaft Pustertal, Robert Alexander Steger, auch die zuständige Landesrätin Rosmarie Pamer anwesend. Beide wollen daran arbeiten, die politischen Weichen für die steigenden Herausforderungen zu stellen und betonten aber auch, dass es vor allem in diesem Bereich ein Netzwerk aus vielen Partnern geben müsse, um den Menschen in Notlagen zu helfen. Sie bedankten sich in diesem Zusammenhang auch bei allen anwesenden Gemeindevertreterinnen und -vertretern und Netzwerkpartnern.

Nach der Durchführung der Studie würde für die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft die eigentliche Arbeit erst beginnen, erklärte der Direktor Patrick Psenner zum Abschluss. Ziel sei es nun, die Ergebnisse der Studie in die Arbeit einzubringen und verschiedenste Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen.

Die Veranstaltung endete mit einem gemeinsamen Umtrunk, welchen die Anwesenden zum informellen Austausch und Netzwerken nutzten.

Emotionale Einlage der Mitarbeiterinnen als Einstieg ins Thema